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Sommer, Sonne, Lax-Vergnügen

  • Autorenbild: Sven Götz
    Sven Götz
  • 18. Aug. 2024
  • 3 Min. Lesezeit

Manche Dinge ändern sich wohl nie: ich mag den Sommer einfach lieber als den Winter! Welch Freude bleibt mir denn im Winter neben punktuellem Wintersport und kurzem Glühweinglück aufm Weihnachtsmarkt? Der Rest der Zeit hat viel mit freudlosem Sonnenentzug und feuchten Schneematschschuhen zu tun. Im Winter muss ich also was tun, dass er zu ertragen ist. Ganz anders im Sommer: hier ist das Programm die Jahreszeit selbst (Gesicht mit Sternenaugen). Juni, Juli und August kommt von alleine Freude auf, ganz gleich was ich tue.


So wie Winter und ich nie Freund werden, so ist es sehr wahrscheinlich, dass ich auch nie zum Angler werde. Zumindest sehe ich das seit meiner veganen Ernährungsumstellung 2015 so. Mittlerweile wurde auch bei Fischen Schmerzempfinden und soziale Interaktion nachgewiesen, also: willkommen bei den fühlenden Lebewesen - die wir aus meiner Sicht nur essen sollten, wenn wir keine Alternativen haben. Die Sentinelesen auf den Andamanen (Indien) leben auch heute noch vom Jagen, Sammeln und Fischen - aber die meine ich auch nicht. Ich meine die Menschengruppe, die von EDEKA, Lidl, Aldi und anderen Zivilisationsannehmlichkeiten lebt, also uns eben. Wir haben alle Möglichkeiten auf tierische Produkte zu verzichten und, wenn wir es gut machen (dabei kann ich helfen, zwinkern!), genauso gesund, oft sogar noch gesünder, ohne.


Ich hab' alle Arten von Fleisch gegessen und auch viele maritime Spezies ausprobiert. Und natürlich auch den Klassiker, den Lachs. Heute bekommt ihr den zu einem überwiegenden Teil als Zuchtlachs aus Aquakulturen in Massentierhaltung oder Wildlachs mit sehr zweifelhaften Fangmethoden. Ich esse heute natürlich keinen Lachs mehr, doch den Meeresgeschmack, den mag ich nach wie vor.


[Kleiner Exkurs zum Fischgeruch/-geschmack: Fisch kann Spuren von Meeresalgen oder Plankton enthalten, die dem Fisch einen frischen, ozeanischen Duft verleihen. Dies liegt daran, dass der Fisch im Meer gelebt hat und sein Gewebe mit den salzigen und mineralischen Bestandteilen des Meerwassers in Kontakt war. Ist der Fisch also frisch hat er in der Regel einen milden, eher neutralen Geruch, während der typische "fischige" Geruch ein Zeichen für beginnende Zersetzung ist.]


Eben dieser frische, ozeanischen Duft mit einem Hauch von Hafenfeeling und Urlaubsgefühlen mag ich auch heute noch, möchte aber in meine persönlichen Vorlieben den Fisch nicht mit reinziehen. Also angle ich mir in der EDEKA ein Bündel Karotten, packe meine maximale Schälkunst aus uns und mariniere das Wurzelgemüse solange, bis es meine Sehnsucht nach Meer stillt. Das ist gar nicht so schwer, das kannst du auch (mal ausprobieren).



Hier das Rezept dazu:


Zutaten

  • 3 große Karotten

  • 2 EL Olivenöl

  • 2 EL Sojasauce

  • 1 EL Reisessig oder Apfelessig

  • 1 TL Flüssigrauch (optional, für rauchigen Geschmack)

  • 1 TL Nori-Flocken oder zerbröckelte getrocknete Algenblätter (für den "fischigen" Geschmack)

  • 1/2 TL Knoblauchpulver

  • 1/2 TL Zwiebelpulver

  • 1/2 TL Ahornsirup

  • Salz und Pfeffer nach Geschmack

  • Frischer Dill zum Garnieren (optional)

Zubereitung

  • Schäle die Karotten zunächst und schneide sie dann, auch mich dem Sparschäler, in lange, dünne Streifen.

  • Blanchiere die Karottenstreifen für etwa 2-3 Minuten, bis sie weich, aber noch bissfest sind. Gieße sie ab und spüle sie mit kaltem Wasser ab, um den Kochprozess zu stoppen.

  • In einer Schüssel das Olivenöl, die Sojasauce, den Essig, den Flüssigrauch, die Nori-Flocken, das Knoblauchpulver, das Zwiebelpulver und den Ahornsirup vermischen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.

  • Gib die Karottenstreifen und Marinade in eine flache Schale und stelle sie über Nacht in den Kühlschrank, damit die Karotten die Aromen aufnehmen können.


Damit der Karottenlax auch ein runden Mundgefühl auf dem frischen Baguette ergibt, bildet dieser vegane Sahnemeerrettich noch eine saubere Grundlage:

50 g Cashew-Kerne für ca. 6 Stunden einweichen, danach im Mixer zerkleinern. Anschließend mit 125 g Sojajoghurt, 3 EL Meerrettich und 50 ml Sojasahne vermengen und mit Salz und Pfeffer würzen.


Dann pflückst du noch mit aller Liebe, die ein Koch oder Köchin in ein Gericht legen kann, eine kleines Dillästchen und legst es auf dein Baguette-mit-Sahnemeerretich-Lax-Häppchen. "Ein Träumchen!" denkst du und der Lachs - versprochen!




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