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Kochpraktikum Rostock: Eröffne ich nun ein Restaurant in Rostock?

  • Autorenbild: Sven Götz
    Sven Götz
  • 16. Juni 2024
  • 2 Min. Lesezeit

Ich kann mir vorstellen, dass es daran liegt, dass wir von Kindesbeinen an darauf konditioniert sind, etwas zu tun, um etwas zu erreichen. Die Dinge sollen einen Sinn, einen Grund und ein zu erwartendes, lohnendes Ergebnis haben. Vermutlich deshalb erreichten mich in der Zeit die folgenden Fragen, die ich auch gerne beantworte:

  • Warum machst du das Praktikum? Meine Intension war, Küchenerfahrungen von den Profis zu bekommen, um bei meinen Angeboten zur Ernährungsberatung kompetenter aufzutreten. Das hat hervorragend funktioniert und ich liebte es, wenn sich das Geschirr, die Bestellbons und die Stresslevels stapelten, also alle Plätze draußen belegt waren und es an jeder Ecke brannte - und wir es doch geschafft haben, alle Gäste glücklich zu machen. Diese Arbeit mit unmittelbarem Ergebnis (lecker Essen, ansprechend angerichtet) und Feedback der Kunden ("Ich möchte den Koch ehelichen") ist äußerst befriedigend.

  • Möchtest du künftig ein Restaurant eröffnen? Ist das mein Plan? Nein! Kann ich es ausschließen? Natürlich auch nicht. Wer weiß schon was ich 5 Jahren sein wird. Ich bin sowieso kein Freund von langfristigen Plänen, sondern von guten Entscheidungen, die ich heute treffe und mich in 5 Jahren dort sein lassen, wo ich dann sein möchte (Ui, das klingt komplizierter als zum Satzanfang geplant...)

  • Wechselst du deinen Job? Aktuell konzentriere ich mich auf meinen Job bei Hansgrohe, parallel dazu die Ernährungsberatung und zusätzlich eine große Portion Freiheit meinen Drang und die Neugierde auf Neues zu stillen - wie eben dieses Praktikum hier in Rostock.

  • Warum gerade Rostock? Das ist einfach: der Schwarzwälder Bub wollte einfach an's Meer. Mit diesem Ziel für die 4 Wochen stellte sich automatisch zur Arbeit in der Küche auch ein Urlaubsfeeling ein, wenn morgens den Radweg die Yachten säumten und währenddessen die Möwen schrien. Und als reiner Urlaubsort ist die Hansestadt auch sehr lohnend!


Für mich waren die 4 Wochen auch ein persönliches Sozialexperiment. Ich wollte herausfinden, was passiert, wenn ich meinen Lebensmittelpunkt verändere (oder vielleicht irgendwann verändern müsste), also an einem völlig anderen Ort, mit einem völlig anderen Job und unbekannten Menschen um mich. Wie gut komme ich zurecht damit alle bekannten und gewohnten Strukturen aufzubrechen und mich neu zu orientieren? Das Ergebnis stärkte meine innere Unabhängigkeit und mein Selbstbewusstsein. Die Psychologie beschreibt Selbstbewusstsein mit den Begriffen Gewissheit, Sicherheit, Vertrauen und Zuversicht und lässt mich unabhängig aller äußeren Umstände optimistisch, angstfrei, sorglos und unbekümmert in meine Zukunft sehen.


Eigentlich legte ich keine tiefere Absicht in dieses Praktikum, ich wollte in die Küche schnuppern und etwas Neues entdecken:

Es hat sich gelohnt!


PS:

Übrigens bin ich nach meiner Reise einmal mehr vom Konzept der Bahn überzeugt. Die Anfahrt war etwas holprig - ok, passiert halt. Die Rückfahrt hatte jedoch auf die 9,5 Stunden Reisezeit 10 Minuten Verspätung - perfekt!. Eine Strecke hat mich mit Bahncard 25 gerade mal 50 Euro gekostet (mit dem Auto nicht unter 300 Euro zu machen) und, abgesehen von den 2 Umstiegen, hatte ich quasi eine entspannte Dauerpause (Essen, Bordrestaurant, jederzeit Toilette, Beine vertreten, Lesen, Netflix&Co, ...), was bei einer Autofahrt nur während des Tankens auf einer lauten Raststätte passieren kann. Klar, gibt es Verspätungen, überfüllte Züge und verpasste Anschlüsse, aber auf den Autobahnen eben auch nervige Staus, Unfälle, Baustellen und Umleitungen. Und "grüner" ist die Bahn natürlich auch noch...

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