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Kochpraktikum Rostock: Montag, 20.05.2024 // Strandtag

  • Autorenbild: Sven Götz
    Sven Götz
  • 20. Mai 2024
  • 3 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 25. Mai 2024

Hast du eine Morgenroutine? Nein? Alle Welt hat eine Morgenroutine - scheinbar. Wieder so ein Ding, bei dem dir Youtuber&Influtypen mit Reichweite Defizite in deinem Leben aufzeigen - vermutlich, weil es dazu auch ein passendes, gegen Münzeinwurf erhältliches Coaching-Programm angeboten wird. Brauchst du nicht, hast du eh schon: Zähneputzen z.B. ist die einfachste Variante davon.


Letztendlich geht es nur darum sich zu fragen: wie starte ich meinen Tag, was habe ich mir über die Jahre angewöhnt und bin ich damit zufrieden? Bei mir gehören (natürlich neben der Zahlpflege) Bewegung und Kältereiz dazu. Nur 20 Minuten Yoga (sehr cool ist das Monatsprogramm von Mady, dann brauchst morgens nichts passendes zu googlen) am Morgen bringen den Körper auf Betriebstemperatur und regt die Verdauung an. Die kalte Dusche befreit von allen Ausreden im Leben und lässt den Verstand klar werden.


Und danach:

...integriere ich ins Frühstück

  • Brennmaterial für die Power (Haferflocken, Obst/Beeren)

  • Baumaterial für Körperaufbau und Regeneration (Proteine aus Nüsse und Samen)

  • und Schmierstoffe (in Form von guten Fetten aus angereichertem Leinöl)

Sodele Tag, los geht's!


Heute war ja noch mal frei, bevor es morgen in die Restaurant-Küche geht und das Wetter sah auch recht optimistisch aus. Also Strandsachen in die Tasche und auf geht's nach Warnemünde. Ein Traumhaft schöner Ort und das wussten vermutlich die anderen 2 Mio. Menschen dort auch. Strandutensilien, schicker Souvenierschmuck und Andenkenläden drängen sich die Straße entlang.



Beim "Lotsenhaus - Mecklenburger Backstuben" hol' ich mir nen halben Liter Hafermilchkaffee (das kommt davon, wenn man bei der Frage: klein, mittel oder groß nicht bescheiden sein kann), setz' mich raus und beobachte das Treiben. Fühlt sich an wie die Wimmelbilder von früher nur eben in Live und als Bewegtbild.

Gerade die Extraportion Koffein intus, schreit der Kapitän von der MS Min Herzing: "Steigen Sie, kommen Sie mit, zur besten Hafenrundfahrt im Ort" und bimmelt mit deiner Schiffsglocke. Für 15 Euro ne Stunde über'n Hafen schippern, macht man nix falsch, denk' ich.


Mit typischer Stimme eines Piloten, Kapitäns oder Lokführers (schnell in der Tonhöhe nach oben, den Satz über halten und am Ende rasch wieder senken) spricht er dann 60 Minuten von Hafenbecken, Werften, Liebherr Kränen, schwimmenden Kreuzfahrtstädten mit 5.000 Menschen und Fähren mit Rotorsegel, die immerhin 5 % CO² einsparen. Sehr unterhaltsam und kurzweilig - gibt dann auch Trinkgeld:



Das Wetter ist zwar windig und dadurch gefühlt eher frischer als die tatsächliche Lufttemperatur, aber ich bin wild entschlossen noch baden zu gehen. Unterwegs stelle ich fest, dass nicht nur die Baden-Württemberger Probleme mit der deutschen Sprache haben:

Ich war noch nie auf den Malediven oder Bali oder so wo, aber der Strand ist auch hier einfach nur traumhaft. Ok vielleicht etwas mehr Wolken:

Ich bin gerade bereit, also perfekter Ort gefunden, Strandtuch ausgebreitet und an allen Seiten mit Sand beschwert, damit es mir nicht gleich wieder um die Ohren fliegt. Noch ein paar Minuten verträumt den Blick auf's Meer und in die Ferne richten, da schleicht sich von hinten eine mächtige Gewitterfront (der Blitz im Bild ist von mir nachträglich dazu gekommen, aber da waren welche, ehrlich) an:

Dann geht alles ziemlich schnell. Ich bringe gerade noch meiner Sachen zusammengepackt. Laufe Richtung Fahrrad, aber das schaffe ich nicht mehr bis der Himmel einmal kurz und abrupt seine Pforten nach unten öffnet und einen regelrechten Sturzbach mit teilw. Hagel auf uns niederlässt. Mit einer Handvoll anderer Touristen warte ich jedoch nur knappe 10 Minuten unter dem Balkon eines Restaurants und der Spuk ist vorüber:

Leicht feucht und angefröstelt suche ich wärmende Zuflucht im "Peter Pane" und als mich der überaus freundliche Kellner fragt was es sein darf, wird auch der Ernährungsberater in mir schwach und zahle es dem Schicksal für das misslungende Stranderlebnis heim: ein Burger "Fliegender Holländer und ein kleines Radeberger" höre ich mich sagen und freu' mich auch noch darüber:

Seltsamer Ort, aber auf der Herrentoilette im Stehen werde ich noch mal daran erinnert, warum ich eigentlich hier bin:

Mein Handy-Akku zeigt 32 %, das ist nicht gut. Ohne Navi find' ich nie wieder nach Rostock zurück - meine Jungs von unseren früheren Radtouren können ein Lied über meine Navigationskünste singen. Also muss ich wohl schneller fahren, damit der Akku durchhält. Um sicher zu gehen, dass genügend Kohlenhydrate dafür in meinem Körper zur Verfügung stehen, flutet, zugegeben sehr angenehm und lecker der viele Einfachzucker meiner nächsten Bestellung meine Zellen und ich bin bereit für die Heimfahrt:

Ungelogen, mit 5 % bin ich schließlich gerade noch in der Lage dieses Abschlussbild für heute zu machen:

Und ab morgen wird's ernst! Quatsch, ich freu' mich schon riesig auf die erste Schicht in der Küche der "Grünen Kombüse"...

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